Tipps und Erklärungen zur Holzbehandlung mit Biopin/ FAQ:

Wieso ist eine Untergrundbehandlung wichtig?

Vor einer Weiter- oder Endbehandlung mit einem Biopin Produkt muss sichergestellt sein, dass der grundierte Untergrund nicht mehr saugfähig ist.

So kann eine Verarmung der nachfolgenden Filme und damit minderwertige Oberflächen vermieden werden.

Andernfalls kann Folgendes passieren: Ein mangelhaft grundierter Untergrund saugt bei einer Endbeschichtung das Bindemittel mit dem Lösemittel in die Tiefe und die Pigmente oder die Wachse einer Endbeschichtung bleiben ungebunden auf der Oberfläche liegen. Eine solche Oberfläche lässt sich abreiben und ist natürlich nicht wasserfest, also minderwertig.

Das gilt für alle Systeme, die ein öliges Bindemittel enthalten, sowohl für Systeme auf Wasserbasis, für Systeme auf Lösemittelbasis als auch für Systeme mit einem Festkörper von 100%.

Wieso entsteht manchmal ein unangenehmer Geruch?

Bedingt durch die eingesetzten pflanzlichen Öle und Harze, besitzen Naturfarben einen charakteristischen Geruch.

Wenn die von Biopin eingesetzten lufttrocknenden Systeme zu wenig Luftsauerstoff zum Trocknen bekommen, werden die molekulare Struktur der Fettsäuren-Ketten an den ungesättigten Stellen ( Doppelbindungen ) zerhackt und es entstehen kurzkettige Fettsäuren, die einen unangenehmen Geruch haben.

Die Geruchsbildung entsteht durch fehlenden Luftzug und stehende Luft!

Daher ist es ratsam während der Verarbeitung bzw. Trocknungszeit für bewegte Luft zu sorgen, z.B. mit einem Ventilator oder geöffnetem Fenster. Bei einer stehenden Luft holt sich die Oberfläche den Sauerstoff aus der angrenzenden Mikroschicht der Luft. Weiterer Sauerstoff steht dann nicht mehr zur Verfügung und es kommt zu dem beschriebenen Geruch. Dies gilt für alle ölhaltigen Beschichtungssysteme (Ölhaltige Bindemittel) – auf Wasserbasis und lösemittelhaltig.

Was ist bei wasserbasierten Produkten zu beachten?

1. Hochstellen von Holzfasern

Wasserbasierte bio pin Produkte bringen Holz kräftiger zum Quellen und bewirken bei diversen Hölzern ein Hochstellen der Fasern.

Die Oberflächen werden rau. Gerade bei farbig lasierenden Anstrichen kann ein intensiver Zwischenschliff leicht zu einem schattigen, ungleichmäßigem Ergebnis führen.

Feuchten Sie vor dem ersten Anstrich das Holz gut mit Wasser an und lassen es wieder trocknen. Danach das Holz fein schleifen und sie haben einem Großteil des späteren Quellens vorgebeugt.

2. Verträglichkeit mit Hölzern prüfen

Die wasserbasierten bio pin Produkte haben einen breiten Anwendungsbereich, vertragen sich aber nicht immer mit einigen Holzinhaltsstoffen. Vor der Verarbeitung auf Eiche, Kastanie oder inhaltsstoffreichen tropischen Hölzern daher bitte an einer verdeckten Stelle einen Testanstrich machen und auf Trocknung, Haftung, Farbechtheit etc. prüfen.

Ich möchte eine möglichst dicke Schicht aufbringen damit es länger hält. Ist das ok?

Nein!

Die auf dem Etikett und in den technischen Datenblättern angegebenen Verbrauchsmengen dürfen nicht überschritten werden. Bei zu dickschichtigem Auftrag ergeben sich bei öligen Systemen Trocknungsschwierigkeiten und es können Oberflächenstörungen auftreten.

Die öligen Systeme trocknen mit Hilfe von Luftsauerstoff. Dieser hat eine begrenzte Eindringtiefe in die Oberfläche.

Ist die aufgetragene Schicht zu dick, kann der Sauerstoff den unteren Bereich dieser Schicht nicht erreichen und dieser Teil der Schicht trocknet nicht und bleibt weich. Im oberen Teil der Schicht trocknet die Schicht. Da aber die Trocknung mit einer leichten Volumenvergrößerung verbunden ist, wellt sich diese Fläche und es bildet sich eine Orangenhaut. Das ist nur möglich, weil der untere Teil der Schicht weich, dadurch beweglich bleibt und über die fehlende Trocknung keine Volumenvergrößerung erfährt.